Geschichtliches
Die urkundliche Ersterwähnung fand im Jahre 1006 im Zusammenhang mit der Weihe der evangelischen Kirche durch den Erzbischof Willigis von Mainz.
Der Gründer und Erbauer der Kirche war der „Edle Thiderich von Mergisbach“.
Er errichtete mit der Erlaubnis des Erzbischofs Willigis als freier Grundherr auf seinem Grund und Boden eine Kirche, die 1006 geweiht wurde.
In dieser Urkunde ist der Weiler „Liobeshuson“ genannt. Der Name Lioba wird auf die hl. Lioba zurückgeführt.
Bis 1312 war Liebshausen unter wechselnden Herrschaften, bis es kirchlich Filialort von Perscheid und somit unter Kurtrierer Landesherrschaft gestellt wird.
Im Kurtrierer „Feuerbuch“ wurden 1563 immerhin schon 16 Familien in Liebshausen verzeichnet.
Doch auch der Dreißigjährige Krieg bringt starke Verwüstungen und Kriegsgräuel in den Hunsrück.
Dennoch finden sich Beweise, dass 1666 ein Kirchengebäude in Liebshausen steht.
Nur etwa 50 Jahre später wird Liebshausen mehrmals Opfer von Schatzungen durch Reunionskriege Ludwigs XIV von Frankreich.
Auch damals wussten die Herrschaften schon gerne, wie viele Einwohner ihnen untertan waren.
Bei einer Volkszählung 1787 brachten es Liebshausen auf 205 Einwohner.
Als die Franzosen den Hunsrück erobern und aufgliedern, Liebshausen gehört zum Rhein- und Mosel Departement, Arrondissement Simmern, Kanton Bacharach, Mairie Wiebelsheim, erklärt ein gewisser Johann Bückler, besser bekannt als „Schinderhannes“, Liebshausen als sein Standquartier.
Etliche Liebshäuser bieten der Bande Unterschlupf oder sympathisieren mit der Räubergang. Erst als die Führungsriege erschossen, eingesperrt oder geköpft ist, kehrt wieder Ruhe und Frieden in den beschaulichen Ort ein.
Vor zweihundert Jahren wurde Liebshausen von Perscheid zur heutigen Pfarrei Rheinböllen umgepfarrt.
In dieser Zeit wird auch der Regierungsbezirk Koblenz in 16 Landkreise eingeteilt.
Liebshausen kommt ins Amt Rheinböllen im Kreis Simmern.
Der kleine Ort nordwestlich von Rheinböllen führt 1824 das Ausschellen als Form der öffentlichen Bekanntmachung ein, baut ein Schulhaus und eine neue Kirche.
Ständig wird im Dorf gebaut, Schule und Kirche renoviert und vergrößert.
Doch auch der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 macht auch vor Liebshausen nicht halt.
Verschiedene Brände und auch schwere Stürme beuteln Ende dieses Jahrhunderts die Bevölkerung immer wieder.
Eine revolutionäre Neuerung 1910 war, gemeinsam mit der Gemeinde Mörschbach, der Bau einer zentralen Gemeindewasserleitung.
Zwölf Opfer forderte der Erste Weltkrieg, russische Gefangene wurden als Hilfskräfte in der Landwirtschaft eingesetzt.
Und wieder zeigte sich die Liebshäuser Bevölkerung fleißig.
In den folgenden Jahren wurde der Ort an die zentrale Stromversorgung anschlossen, die Straßenbeleuchtung hielt Einzug, die Dorfstraße wurde mit Schottersteinen ausgebaut, neue Backöfen im Backes installiert und eine „Kleinkinderbewahrschule“ wurde eingerichtet.
Auch kam die körperliche Ertüchtigung nicht zu kurz und so wurde 1921 der Sportverein gegründet.
36 Tote und Vermisste werden durch den zweiten Weltkrieg zu beklagen sein.
Polnische, ukrainische und französische Zwangs- und „Fremdarbeiter und –innen“ ersetzten die eingezogenen Arbeitskräfte.
Liebshausen kam unter französischer Besatzungsverwaltung und es gab die ersten Gemeinderatswahlen nach dem Zweiten Weltkrieg.